2. ADVENT

7. Dezember 2014

Evangelium nach Markus 1,1-8

Gedanken zum Evangelium

„Dies ist die rettende Botschaft von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.“ So beginnt das Markusevangeliums. An den meisten Sonntagen dieses neuen Kirchenjahres werden wir aus diesem Evangelium Ausschnitte hören.

Es ist die „rettende Botschaft“, nicht irgendeine Nachricht, nicht irgendeine Information neben den vielen Nachrichten und Informationen, die ich tagtäglich bekomme und die ich einfach neben mir hinlege oder negiere, weil ich das Gefühl habe, dass sie mein persönliches Leben nicht berühren, mich nicht betreffen. Diese Botschaft von Jesus Christus dagegen rettet, befreit von Lebensängsten, Orientierungslosigkeit, Sinn­losigkeit. Sie geht mich ganz persönlich an. Es geht dabei um mich, um mein Leben!

Und warum ist das so? Weil es die Botschaft von einem Menschen, Jesus von Nazareth ist, der der Christus, der Retter genannt wird, weil er nicht irgendwer ist, sondern eine unglaublich direkt- persönliche Beziehung zu Gott selbst hat. Eine Beziehung, die man mit einer gelungenen Beziehung zwischen einem Sohn und seinem Vater vergleichen kann. Durch diesen Jesus kann ich deswegen zu Gott gelangen und so zu einer tiefen Lebenserfüllung und einer tiefen Geborgenheit finden. Der Glaube an diesen Gott rettet, befreit von tiefen Lebensängsten.

Dieser Jesus ist also wichtig für mich. Und der Evangelist Markus, wird uns in diesem neuen Kirchenjahr begleiten, und immer wieder, jeden Sonntag, von Jesus etwas erzählen, damit wir ihn immer besser kennenlernen, immer mehr mit ihm vertraut werden und immer mehr Vertrauen zu ihm finden. Und so kann dieser Jesus dann auch rettend und befreiend in meinem Leben wirken.

Glaube ich das? Dann muss ich meinerseits auch etwas tun. Um es mit den Worten des Täufers Johannes zu sagen: Ich soll Jesus, dem Herrn, den Weg bereiten. Bereite dem Herrn den Weg! Mache es ihm möglich, zu dir zu kommen. Räume die Hindernisse, die Steine aus dem Weg.

Welche Hindernisse? Was verhindert, dass Jesus wirklich in mein Leben kommt? Meine Gleichgültigkeit? Meine Sattheit? Meine Interesselosigkeit für den christlichen Glauben? Unglaube? Verbitterung vielleicht? Enttäuschungen und innere Härte?

Bereite dem Herrn den Weg! Was tue ich eigentlich, um meinen Glauben an Jesus zu vertiefen? Stelle ich mir diesbezüglich noch Fragen? Suche ich (noch) nach Antworten?

Bereite dem Herrn, Jesus, und so Gott den Weg, damit er dich ansprechen kann, dich betroffen machen kann. Höre wirklich auf ihn, auf sein Wort. Versuche zu verstehen, was er dir persönlich sagt. Wende dich ihm zu! Öffne dich für Jesus, denn in ihm spricht Gott zu dir.

Bereite dem Herrn den Weg. Nimm dir für ihn Zeit: im Gebet, im Gottesdienst, in der Stille. Jesus will zu dir kommen. Er fragt dich: "Bist du bereit für mich?"

Wie weit bin ich schon auf meinem Weg zu Jesus, zu Gott? Muss ich meine innere Unruhe überwinden, meine Hektik und meine Geschäftigkeit abschütteln und mich selbst zu - wenn auch nur kurzen - Momenten der Ruhe, zu Atempausen zwingen, so dass Gott wirklich die Chance hat, mich anzusprechen? -

Bereite dem Herrn den Weg! - Renne nicht dir selber davon. Geh in dich! Vielleicht entdeckst du dann, wie du innerlich leer bist, und vielleicht entdeckst du dann tief in dir diese Sehnsucht nach Gott.

Diese Adventzeit ist dazu da, dass ich die Hindernisse aus dem Weg räume, damit Jesus zu mir kommen kann, damit ich wieder neu spüren kann, wie gut seine Botschaft von Gott für mich und für mein Leben ist.

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